Abteilung Boule

Boule oder Pétanque ist die Bezeichnung eines auch in unseren Breiten bei diversen Vereinen und Privatleuten immer beliebter werdenden Spiels mit Eisenkugeln, für das sich auch zahlreiche Mitglieder unseres Vereins begeistern.

Bereits im Altertum kannte man ein dem Pétanque ähnliches Spiel bei den Römern, die mit Eisen beschlagene Holzkugeln so genau wie möglich warfen. Die Römer könnten also in gewisser Weise bereits die Erfinder der Zielkugel, des „Schweinchens“, gewesen sein. Bekannt ist auch, dass einst die Römer nahe Haßlochs einen Wachturm unterhielten. Ob sie sich aber ihre Zeit dort bereits mit Pétanque vertrieben haben, konnten unsere rührigen Heimatforscher allerdings noch nicht herausfinden.

Wie dem auch sei, zählt das Spiel mit dem „Schweinchen“ bei „Mir Haßlischer“ seit Jahren zu einer gerne gepflegten Tradition, die im letzten Jahr eine Abteilungstruktur erhalten hat. Alle Freunde des entspannenden Boule-Sports sind mittwochs ab 15:00 Uhr und samstags ab 14:00 Uhr auf dem Vereinsgelände von „Mir Haßlischer“, An den alten Weingärten 15 – nahe Haßlochs -herzlich zum Spielchen eingeladen.

Auch Anfänger und Gäste sind dabei stets herzlich willkommen. Boulekugeln sind reichlich im Vereinsheim vorhanden, so dass man ruhig auch mit „leeren Händen“ kommen kann. Nähere Informationen zum Spiel und reichlich Tipps zu Wurftechnik, Regeln und manchem mehr gibt unser Abteilungsleiter Roland Hippe stets gerne. Aber auch die übrigen „Bouler“ nehmen gerne neue Gäste unter ihre Fittiche.

Manchmal treffen sich die Boulespieler auch außerhalb des festen Spieltermins auf dem Vereinsgelände zu einem Spielchen. Hierüber informiert man sich gegenseitig per Mail. Also einfach die Mail-Adresse bei Roland Hippe angeben und man wird gern mit einbezogen.
Roland Hippe ist für Bouleinteressenten und -freunde unter Telefon 06142 2205129 und unter der Mail-Adresse ELROL@gmx.de erreichbar.

Dass es in unserer Bouleabteilung lustig zugeht, kann man auch aus der „Fanny Galerie Boule“ ersehen. Also einfach bei „Galerien“ mal reinschauen!

(Wenn Sie noch wissen wollen, warum auf den Fotos so viele Leute beim Küssen eines blanken Popos zu sehen sind, wollen wir Ihnen dies gerne erklären: Wer beim Boule sein Spiel 0 zu 13 verliert, muss die „Fanny“ – oder besser den blanken Po der Fanny – küssen! Näheres hierzu entnehmen Sie bitte der Beschreibung innerhalb der nachfolgenden Bouleregeln (ganz unten unter „Fanny küssen“).

Nachfolgend stellen wir die Bouleregeln kurz vor.

Die Bouleregeln

Anzahl der Spieler

Sie können allein gegen einen einzelnen Gegner (frz. tête à tête), im Doppel (doublette) oder aber in Dreiermannschaften (triplette) spielen. Beim Triplette hat jeder Spieler zwei, beim Doublette und tête à tête drei Kugeln zur Verfügung.

Um möglichst vielen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, kann ein Teilnehmer auch allein gegen zwei Gegner, zu zweit gegen drei Gegner usw. spielen. Hauptsache, jede Mannschaft hat die gleiche Anzahl von Kugeln.

Spielverlauf

Ziel des Spiels ist es, seine Kugeln so nah wie möglich an die Zielkugel, das „Cochonet“ (zu Deutsch „Schweinchen”) heranzubringen.

Zunächst einmal zeichnen Sie auf den Boden einen Kreis, aus dem heraus die Kugeln geworfen werden. Dann wirft eine Mannschaft die Zielkugel. Damit das Spiel beginnen kann, muss sie in einer Entfernung von 6 bis 10 Metern liegen bleiben und vom Wurfkreis aus zu sehen sein (wenn nicht, fangen Sie eben noch einmal von vorne an).

Dann wirft die Mannschaft, die das Schweinchen geworfen ha, eine Kugel. Ob gelungen oder nicht: Danach ist der Gegner dran. Schafft er es, eine Kugel näher ans Schweinchen zu bringen, wechselt das Spielrecht wieder. Immer ist das Team am Zuge, dessen beste Kugel weiter vom Schweinchen entfernt ist als die beste Kugel des Gegners.

Wer gewinnt?

Wenn alle Kugeln geworfen worden sind, ist eine „Aufnahme“ beendet und man zählt die Punkte. Nur die Mannschaft mit der bestplatzierten Kugel bekommt Punkte, und zwar einen für jede Kugel, die näher an der Zielkugel liegt als die bestplatzierte des Gegners.

Eine Partie ist beendet, wenn eine Equipe 13 Punkte auf dem Konto hat. Da pro Aufnahme höchstens 6 Punkte zu erzielen sind, geht ein Match über mindestens drei und höchstens 25 Aufnahmen, vorausgesetzt, die Partie endet 13:12.

Beide gleich nah?

Oft ist mit bloßem Auge nicht zu entscheiden, wessen Kugel näher am Schweinchen liegt. Mit Maßband oder einem Stöckchen lässt sich meist Klarheit schaffen. Bleibt das ohne Ergebnis, muss das Team, das zuletzt am Zuge war, noch eine weitere Kugel werfen. Dann wird abwechselnd je eine Kugel gespielt, bis die „Unentschieden-Lage“ wieder aufgehoben ist. Bleibt die Remis-Situation bis zuletzt bestehen, wird die Aufnahme als „null“ gewertet. Kein Team erhält Punkte.

Das Spiel ist zu Ende, wenn eine Mannschaft 13 Punkte erreicht hat.

„Fanny küssen“

Um Missverständnissen vorzubeugen: „Fanny küssen“ ist nicht etwa eine Belohnung, sondern bedeutet, ein Spiel 0:13 zu verlieren!

Der Brauch stammt angeblich aus Savoyen. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg gab es im Café von Grand-Lemps eine Kellnerin namens Fanny. Der Legende nach durften Kunden, die beim Boulespiel verloren hatten, ohne auch nur einen Punkt erzielt zu haben, ihr zum Trost einen Kuss geben – einen auf jede Wange, wie es sich gehört.

Eines Tages ereilte auch den Bürgermeister von Grand-Lemps dieses Missgeschick, und er wollte sich ebenfalls von Fanny trösten lassen. Ob Fanny nun irgendetwas gegen ihn hatte oder ihn nur öffentlich bloßstellen wollte, ist nicht bekannt. Jedenfalls stellte sie sich auf einen Stuhl, hob ihren Rock hoch und streckte dem Bürgermeister ihren Hintern entgegen! Der Bürgermeister wollte nicht kneifen (im übertragenen Sinn, versteht sich) und gab Fanny zwei herzhafte Küsse – auf den Hintern!

Da nicht immer eine Fanny zur Stelle ist, die bereitwillig ihren Hintern zur Verfügung stellt, ist es Sitte, überall dort, wo Boule gespielt wird, eine Fanny parat zu haben. Die unglücklichen Verlierer müssen dann in aller Öffentlichkeit eine Fanny in Form eines Gemäldes oder einer Skulptur küssen.
So wurde aus dem einstigen Trost die „schlimmste“ Strafe für jeden Boulisten!

Und diejenigen, die es bei „Mir Haßlischer“ ereilt hat, sehen Sie auf unserer Bildergalerie unter „Fanny Galerie Boule“.